Symposium 4: Qualifizierung von Lehrpersonen für wirksamen Unterricht

Hans Aeblis «Grundformen» und der Ansatz der «Core Practices» – Konvergenzen, Unterschiede und Potential für die Lehrpersonenbildung

Prof. em. Urban Fraefel, Pädagogische Hochschule FH Nordwestschweiz

Der Ansatz der Core Practices bzw. Kernpraktiken hat in jüngster Zeit zunehmende Beachtung gefunden. Kernpraktiken sind generische oder fachspezifische Unterrichtskomponenten, die für das Unterrichten grundlegend sind und zur Unterstützung des Lernens beitragen; sie sind erlernbar und können in komplexen Unterrichtssituationen adaptiv eingesetzt werden.

Mit Kernpraktiken, die gleichermassen mit Erfahrung und Wissen gesättigt sind, verbindet sich auch die Erwartung, dass Wissensbestände der Hochschule mit beruflichem Handeln in anspruchsvollen Situationen produktiv verknüpft werden. Zudem stellt der Ansatz eine beschleunigte Entwicklung professioneller Handlungsfähigkeit und ein frühzeitiges Erlan­gen adaptiver Expertise in Aussicht.

Parallelen zu Hans Aeblis «Grundformen» liegen auf der Hand. Nicht nur können manche von Aeblis Grundformen als Core Practices verstanden werden. Darüber hinaus zielen beide Ansätze darauf ab, wirkungsvolles berufliches Handeln und das Verständnis zugrundeliegender Prinzipien in einem sich gegenseitig anreichernden und iterativen Prozess zu entwickeln.

Der Beitrag lotet die Charakteristiken, Konvergenzen und Unterschiede der beiden Ansätze aus und diskutiert das Potential der gemeinsamen Grundprinzipien für die gegenwärtige und zukünftige Lehrpersonenbildung.