Symposium 3: Operatives Prinzip
Das operative Prinzip als heuristische Strategie bei substanziellen Aufgabenformaten
Prof. i.R. Dr. Günter Krauthausen, Universität Hamburg
Zeitgemässer Mathematikunterricht ist durch herausfordernde Aktivitäten gekennzeichnet, die im Gegensatz zu engen Aufgabenstellungen den Prozess des Mathematiktreibens in den Blick nehmen. Hierzu braucht es substanzielle Lernumgebungen mit ergiebiger fachlicher Substanz, die – explizit und gleichermassen – inhaltliche und allgemeine mathematische Kompetenzen (z.B. Kommunizieren, Argumentieren, Problemlösen) fördern und fordern.
Ein Beispiel hierfür sind die sog. Aufgabenformate, die zudem belegen, dass Mathematik auch für Grundschulkinder keineswegs zwingend durch ‹kindgemässe› Einkleidungen interessant gemacht werden muss, sondern per se als innerfachliche Lernumgebung interessant sein kann. Das operative Prinzip stellt hier das grundlegende Denkwerkzeug zum «Ordnen des Tuns» dar und ist damit nach wie vor eines der zentralsten didaktischen Prinzipien überhaupt. Nicht nur hilft es, die genannten Potentiale auszuschöpfen. Es stellt zudem ein alltagstaugliches Instrumentarium für eine natürliche Differenzierung zur Verfügung, mit deren Hilfe die Inhalte auch für heterogene Lerngruppen zugänglich(er) werden.
Der Vortrag will diese fundamentale Bedeutung des operativen Prinzips exemplarisch verdeutlichen und dabei seine Relevanz sowohl für den Grundschulunterricht als auch für die entsprechende Lehrer:innenbildung plausibilisieren.