Symposium 2: Individuelle Lernunterstützung
Individuell-adaptive Lernunterstützung nach dem «Prinzip der minimalen Hilfe» - Einblicke in die didaktische Mikrostruktur
Dr. Rita Stebler, Universität Zürich, Prof. em. Dr. Christine Pauli, Universität Freiburg
Ausgehend von empirischen Studien, die zeigen, dass sich eine qualitätsvolle Unterstützung im Lernprozess günstig auf fachliche und überfachliche Lernerträge auswirkt, erörtern wir einleitend anhand von Videobeispielen Merkmale individuell-adaptiver Lernunterstützung und damit verbundene Anforderungen an die Lehrpersonen. Die Ausführungen beziehen sich auf geführten Fachunterricht.
Über Lernunterstützung in geöffneten didaktischen Arrangements weiss man bisher wenig Genaues. Wir nehmen dies zum Anlass, uns mit individuell-adaptiver Lernunterstützung in geöffneten Lernarrangements zu beschäftigen. Wir untersuchen mit Blick auf zwei Lerngruppen der Sekundarstufe I, wie Schüler:innen bei der selbstständigen Lernarbeit, bei der sie teils in mehreren Räumen nach persönlichen Lernzielen und Arbeitsplänen unterschiedliche Aufgaben – manchmal sogar aus mehreren Fachgebieten oder Schulfächern – lösen, die Lernzeit nutzen und wie sie dabei durch punktuelle, situationsbezogene Hilfestellungen seitens der Lehrpersonen und der Mitschüler:innen unterstützt werden.
Zum Schluss gehen wir der Frage nach, inwiefern sich die Lernunterstützung in geöffneten im Vergleich zu geführten didaktischen Arrangements verändert und diskutieren, wie sich auch bei der selbstständigen Lernarbeit individuell-adaptive Lernunterstützung nach dem «Prinzip der minimalen Hilfe» lernwirksam gestalten lässt.