Symposium 1: Kognitive Aktivierung

Die Befähigung zur inhaltlich gehaltvollen Auseinandersetzung mit einem historischen Sachverhalt ist eine Kernaufgabe eines kognitiv aktivierenden Geschichtsunterrichts. Eine Basisform einer fachlich gehaltvollen Auseinandersetzung bilden dialogische Klassengespräche, an denen sich möglichst viele Lernende beteiligen. Dialogische Klassengespräche sind dann gehaltvoll, wenn die Lernenden evidenzbezogene Äusserungen formulieren und gemeinsam präzisieren oder begründete Sinnzusammenhänge herstellen und erweitern.

Die wichtigste Voraussetzung für die Gestaltung eines kognitiv aktivierenden Geschichts-unterrichts sind Lehrpersonen, die über die Fähigkeit verfügen, fachspezifische Denktätigkeiten im Unterricht anzuregen und auszubilden und Gespräche dialogisch zu führen. Eine weitere Voraussetzung sind durchdachte Themen und Problemstellungen, die bei geeigneter Platzierung im Lernzyklus das Potenzial zu einer dialogischen Auseinandersetzung besitzen.

Der Beitrag berichtet Ergebnisse aus einer einjährigen Interventionsstudie mit Geschichtslehrpersonen. Diese zeigen, wie durch die schrittweise Etablierung einer dialogischen Klassengesprächskultur und durch eine veränderte Gesprächsführung der Lehrpersonen entlang mehrerer Dimensionen sowohl die generische als auch die fachspezifische Gesprächsqualität verbessert werden konnte.