Tagung zum 100. Geburtstag von Hans Aebli

10. November 2023 in Bern

Auf die Lehrperson kommt es an – Die psychologische Didaktik Hans Aeblis aus heutiger Sicht

«Wo eine gute Lehrperson am Werk ist, wird die Welt ein bisschen besser»
Hans Aebli, 1983

Hans Aebli (1923–1990) hat mit seiner Didaktik unser konstruktivistisches Verständnis von Lernen und Unterricht massgeblich geprägt und in der Schweiz wesentlich zur Professionalisierung der Lehrpersonenbildung beigetragen. Im Jahr 2023 jährte sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Zu diesem Anlass lud der Fachrat der Aebli-Näf Stiftung im November 2023 zu einer Tagung in Bern ein.

Namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus der deutschsprachigen Unterrichtsforschung, der (Fach-)Didaktik und der Lehrpersonenbildung gaben einem breiten Publikum Einblick in Kernideen von Hans Aebli. Sie setzten diese zur aktuellen Forschung in Beziehung und gingen auf die Frage ein, wie ausgehend von der psychologischen Didaktik aus heutiger Sicht Lehrpersonen in der Aus- und Weiterbildung auf die Umsetzung eines bildungswirksamen Unterrichts vorbereitet werden können.

Wie aktuell psychologisch-didaktische Fragestellungen in ihrer Bedeutung für die Lehrpersonenbildung auch heute noch sind, zeigte das breite Interesse des mit 240 Teilnehmenden zahlreich angereisten Publikums aus den Pädagogischen Hochschulen und der (fach)didaktischen Lehr-Lernforschung, unter denen neben vielen ehemaligen Schüler*innen und Weggefährten Aeblis ebenfalls die jüngeren Generationen zahlreich vertreten waren.

Tagungsprogramm inkl. Abstracts (PDF)
Fotogalerie der Tagung

Videodokumentation der Tagung

Tagungseröffnung und Plenumsbeiträge

Tagungseröffnung
Prof. Dr. Doris Edelmann, Pädagogische Hochschule Bern

Hans Aebli - Denkpsychologe, Didaktiker, Lehrerbildner
Prof. em. Dr. Kurt Reusser, Universität Zürich

Unterrichtsgespräche inhaltlich gehaltvoll und dialogisch gestalten
Prof. em. Dr. Christine Pauli, Universität Freiburg

Wissen und Handeln in der Lehrpersonenbildung
Prof. em. Dr. Fritz Staub, Universität Zürich

Vier parallele Symposien

Symposium 1: Kognitive Aktivierung der Lernenden als Kernaufgabe des Unterrichts

Kognitive Aktivierung als didaktisches Konzept - Was wir von Hans Aebli über den Zusammenhang zwischen Aktivität und Kognition im Unterricht lernen können
Prof. Dr. Eckhard Klieme, DIPF, Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Research Fellow

Warum es entscheidend ist, worauf sich die kognitive Aktivierung richtet - Kognitive Aktivierung aus mathematikdidaktischer Perspektive und aufbauend auf Aeblis Verstehenstheorie
Prof. Dr. Barbara Drollinger-Vetter, Pädagogische Hochschule Zürich

Diskursiven Geschichtsunterricht dialogisch gestalten - Wie Geschichtslehrpersonen fachlich gehaltvolle Klassengespräche durchführen können
Dr. Matthias Zimmermann, Pädagogische Hochschule St. Gallen & Universität Freiburg

Diskussion
Prof. Dr. Anna-Katharina Praetorius, Universität Zürich

Symposium 2: Individuelle Lernunterstützung: Qualitätsmerkmale und Praktiken

Qualitätsmerkmale des Unterrichts auf der Mikroebene - Was zeichnet eine qualitätsvolle Kommunikation im Unterrichtsgespräch aus?
Prof. Dr. Frank Lipowsky, Universität Kassel

Individuell-adaptive Lernunterstützung nach dem «Prinzip der minimalen Hilfe» - Einblicke in die didaktische Mikrostruktur
Dr. Rita Stebler, Universität Zürich / Prof. Dr. Christine Pauli, Universität Freiburg

Naturwissenschaftliches Verstehen im Kindesalter - Wie kann es unterstützt werden?
Prof. Dr. Miriam Leuchter, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserlautern-Landau

Diskussion
Prof. Dr. Mirjam Steffensky, Universität Hamburg

Symposium 3: «Operatives Prinzip» – Fruchtbarkeit und Ertrag eines fachübergreifenden didaktischen Prinzips in der psychologischen Didaktik Hans Aeblis

Das operative Prinzip als heuristische Strategie bei substanziellen Aufgabenformaten
Prof. i.R. Dr. Günter Krauthausen, Universität Hamburg

Wie kann ich mir die Leistung eines Windrades vorstellen, das 1 Megawatt erbringt? Das Umrechnen der elektrischen in mechanische Leistung (zwecks Veranschaulichung) wird zu einem Fall von «operatorischem Durcharbeiten».
Dr. Urs Aeschbacher, konstruktivistischer Lernpsychologe und Entwickler DemoEx GmbH (www.demoex.ch )

Operatives Begründen und Beweisen – Operatives Prinzip in einer mathematischen Kerntätigkeit.
Prof. Dr. Esther Brunner, Pädagogische Hochschule Thurgau

Diskussion
Prof. em. Dr. Bernard Schneuwly, Université de Genève

Symposium 4: Qualifizierung von Lehrpersonen für wirksamen Unterricht: Hans Aeblis Ansatz aus heutiger Sicht

Professionalisierung von Lehrpersonenbildner:innen - Von Hans Aeblis Überlegungen zur Ausbildung von Seminarlehrpersonen zu heutigen Herausforderungen für Laufbahnen in der Lehrpersonenbildung
Prof. Dr. Doreen Flick-Holtsch, Universität Zürich

Hans Aeblis «Grundformen» und der Ansatz der «Core Practices» – Konvergenzen, Unterschiede und Potential für die Lehrpersonenbildung
Prof. em. Urban Fraefel, Pädagogische Hochschule FHNW

Professionalisierung von Lehrpersonen durch Berufspraktische Studien – gestern, heute, morgen
Prof. Dr. Annelies Kreis, Pädagogische Hochschule Luzern

Diskussion
Prof. i.R. Dr. Manfred Prenzel, Technische Universität München

Abschlussworte zur Tagung
Prof. em. Dr. Kurt Reusser, Universität Zürich

Weggefährten erinnern sich an die Person und an das Wirken von Hans Aebli

Wie war Hans Aebli als Person?

Was hat die Lehrer:innenbildung Hans Aebli zu verdanken?

Was war Hans Aebli in der LLB wichtig und welches Bild hatte er von der Lehrperson?

In den drei Interviews kommen zu Wort: Prof. em. Dr. Erwin Beck, Prof. em. Dr. Peter Bonati, Dr. Peter Füglister, Prof. em. Dr. Werner Kramer, Prof. em. Dr. Helmut Messner, Dr. Heinz Wyss