Zitate: Selbständiges Lernen

«Das ist ja doch das letzte Ziel von Schule und Unterricht, dass die Schüler willens und fähig werden, selbständig weiterzulernen, dass das Lernen nicht mehr nur das Anliegen des Lehrers, sondern selbstgewähltes und bejahtes Ziel wird» (1983d, 9).

«Wir dürfen ihn (den Schüler) nicht ständig in Abhängigkeit lernen lassen. So vermitteln wir ihm zwar notwendiges Wissen und auch die Sicht möglicher Zielsetzungen und Werte, aber ohne die Gelegenheit, sie in einer gewissen Freiheit zu wählen und zu realisieren, finden die entscheidenden Lernprozesse nicht statt» (1989d, 618).

«Der Versuch, die Begriffsbildung beim Kinde ständig straff zu leiten, kann nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen. Wir müssen dem Kind eine grössere Freiheit zur Entwicklung seines Denkens lassen. Diese Forderung ist dann erfüllt, wenn der Schüler dazu gebracht wird, dass er durch eigenes Forschen und Suchen seine Begriffe und Operationen selbst aufbaut. Das Forschen ist in der Tat jene geistige Aktivität, die eine neue Reaktion zu entwickeln sucht. Das erste didaktische Problem, das wir zu lösen haben, wird sein, genau zu bestimmen, wie das eigene Forschen des Kindes erst angeregt, sodann auf das gewünschte Ziel hin ausgerichtet werden kann» (1951/1976, 90).

«Wenn man sich also vornimmt, die Schüler dazu zu bringen, dass sie durch persönliches Suchen und Forschen das Ganze eines Operationssystems und nicht nur die Teiloperationen dieses Systems entdecken, so muss man die Aktivität ausrichten, indem man die Aufgabe sorgfältig stellt» (1951/1976, 93).

«Die Aufgabe, die dem freien Forschen des Schülers zugrunde liegt, muss eine solche Weite haben, dass sie eine sinnvolle Operation vorwegnimmt und nicht nur ein Teilakt des Denkens ist, dessen Funktion innerhalb der gesamten Überlegung nur der Lehrer kennt - während der Schüler auf gut Glück vorweg antwortet, in der Hoffnung, es werde schon etwas Sinnvolles dabei herauskommen» (1951/1976, 94).

«Sobald der Abstand zwischen den bekannten alten Denkschemata und einer neuen Operation eine gewisse Grenze überschreitet, verliert sich die Klasse im Verlaufe des Forschens. Daher die Regel für Aufgaben, welche vom Schüler eigenes Suchen und Forschen verlangen: Die Problemweite so einzugrenzen, dass die Klasse selbst die Lösung finden kann, ohne jedoch die Grenzen der sinnvollen Aufgaben zu überschreiten» (1951/1976, 94).

«Eine Aufgabe klar und lebendig zu stellen ist also die unabdingbare Voraussetzung für das eigene Suchen und Forschen des Schülers» (1951/1976, 94).

«Soweit als möglich muss man dem Schüler, der tastend nach der Lösung sucht, Gelegenheit geben, die Operationen effektiv auszuführen» (1951/1976, 96).

«Wie gestaltet sich eine didaktische Einheit in der Schulpraxis, wenn der Schüler persönlich forscht und sucht? Sie geht, wie wir gesehen haben, von einem Problem aus, das sich im Laufe praktischer Tätigkeiten stellt, entweder bei realer Arbeit in Schulgarten, Werkstätte u.ä. oder bei den üblichen schulischen Arbeiten» (fiktives Problem der praktischen Handlung). Die Aufgabe wird gemeinsam besprochen, bis sie im Geist der Schüler klar und lebendig ist. Diese beginnen dann selbst nach der Lösung zu suchen» (1951/1976, 99).

«Eine Aufgabe klar und lebendig zu stellen ist also die unabdingbare Voraussetzung für das eigene Suchen und Forschen des Schülers» (1951/1976, 94).

zurück zur Übersicht