Zitate: Schule und Lernen

«Die Schule vermittelt ein Wissen, das direkt oder indirekt der Lösung der Alltagsprobleme dient und dem Menschen ein Bild der Wirklichkeit vermittelt; sie entwickelt Interessen und Werthaltungen, die ihm helfen, sein Verhalten zu ordnen und auszurichten. Handlungsschemata, Operationen und Begriffe und das Weltwissen, zu dem sie sich verknüpfen, haben genau diese Funktion, einenteils im kognitiven Bereich, andernteils im Bereich der Interessen und Motive, sobald ihre Strukturen mit Wert belegt und intrinsisch interessant werden» (1983a, 353).

«Wenn schulisches Lernen richtig verstanden wird, liefert es dem Menschen ein Repertoire von Handlungs- und Denkmitteln, mit dessen Hilfe er Probleme und Situationen bewältigt, die ihn sonst ratlos und orientierungslos lassen. (...) Wir haben es immer wieder gesagt: der Lehrer muss sich die Idee aneignen, dass Handlungsschemata, Operationen und Begriffe Instrumente zur Bewältigung von neuen Problemen sind. Wissenserwerb bedeutet nicht ‚Möblierung des Geistes', seine Inhalte dürfen wir nicht statisch verstehen. Wissen hat Werkzeugcharakter» (1983a, 353/354).

«John DEWEY (1916) hat in 'Demokratie und Erziehung' der Schule die Aufgabe erteilt, in einer vereinfachten, sozial ausbalancierten Umwelt die Erfahrung der kommenden Generation zu formen, denn ‚mitteilen' könne man die Erfahrung nicht. Für das Lehren bedeute das, die Schüler zu selbständiger Erfahrung anzuleiten, anstatt ihnen Theorien zu vermitteln» (1986d, 306).

«Knüpft man hier bei der Problemstellung nicht an Begriffe und Vorstellungen an, über die der Schüler mit Leichtigkeit verfügt, genügen die Ausgangsdaten nicht, so führt das Suchen und Forschen nicht zu den erhofften Ergebnissen; man verliert sich, und einige Schüler verzichten auf jede Anstrengung» (1951/1976, 95).

«Wie gestaltet sich eine didaktische Einheit in der Schulpraxis, wenn der Schüler persönlich forscht und sucht? Sie geht, wie wir gesehen haben, von einem Problem aus, das sich im Laufe praktischer Tätigkeiten stellt, entweder bei realer Arbeit in Schulgarten, Werkstätte u.ä. oder bei den üblichen schulischen Arbeiten (fiktives Problem der praktischen Handlung). Die Aufgabe wird gemeinsam besprochen, bis sie im Geist der Schüler klar und lebendig ist. Diese beginnen dann selbst nach der Lösung zu suchen» (1951/1976, 99).

«Nach Ablauf des freien Suchens müssen die Gruppen oder die einzeln arbeitenden Schüler stets über die Ergebnisse berichten, und nun hat der Lehrer Gelegenheit, sich einzuschalten, indem er die gefundenen Daten berichtigt und ergänzt. Diese Berichte, welche der Lehrer überprüft, sind von grosser Wichtigkeit, weil die schwachen oder an der Arbeit wenig interessierten Schüler im Laufe des freien Suchens oft nicht zum gewünschten Ergebnis kommen. Die Referate ihrer Kameraden und die Ergänzungen des Lehrers helfen ihnen dann, wieder nachzukommen» (1951/1976, 99/100).

«Die Schule hat sich immer vor Augen zu führen, dass ‚wir für das Leben lernen', und dass daher letzlich die Leistungen zählen, die der Mensch in der ausserschulischen Wirklichkeit vollbringt» (1968b, 163).

«Der Schule gebricht es an Ernstsituationen: Sie ist insofern künstlich, als in ihr ein Lehrer (eine Lehrerin; Aebli Näf Stiftung) mit zwanzig Schülern (und Schülerinnen; Aebli Näf Stiftung) konfrontiert ist, die kein gemeinsames Handlungs- oder Erlebnisziel verbindet» (1973b, 95).

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