Zitate: Motivation und Interesse der Schüler/innen

«Es muss nicht so sein, dass die Schüler gelangweit und gleichgültig im Unterrichts sitzen. Es ist möglich, sie zu interessieren, auch ohne dass man mit Prüfungs- und Notendruck und damit letztlich mit der Drohung des Hinauswurfs aus der Schule und der Zerstörung einer ins Auge gefassten Laufbahn zur Arbeit antreibt. (...) Nun wird man fragen, wie dies geschehen könne. Leider ist es nicht möglich, intrinsisches Schülerinteresse mit einem einfachen Rezept herzustellen. Es stellt eine zarte Pflanze dar, die geduldig herangezogen sein will. Sie erfordert, dass der Unterricht die tiefen Bedürfnisse des Schülers nach Einsicht, nach Bewältigung von Problemsituationen, aber auch seine Neugier und seinen Wissendurst befriedigt. Es ist auch notwendig, dass der Lehrer dieses Interesse vorlebt; der Schüler hat ein feines Gespür für die Echtheit der Sachintessen des Lehrers und für sein Engagement in der Lektion. Schliesslich muss der Schüler in seiner Lerntätigkeit Erfolg haben und dabei Zuversicht, Hoffnung auf Erfolg entwickeln (Heckhausen 1964). Wenn wir dem Schüler nur Erlebnisse des Versagens und Misserfolge vermitteln, braucht es uns nicht zu verwunden, dass seine Motivation abfällt. Dies wiederum erfordert zwei Dinge. Einmal müssen wir die Lektionen so planen , dass der Schüler seine eigenen Fortschritte unmittelbar wahrnimmt. Der blosse Hinweis auf seine Nützlichkeit 'im Leben' nützt hier wenig. Anderseits müssen wir den Schüler im Unterricht ansehen, ihn wirklich sehen und in jedem Moment zu spüren versuchen, ob er zu folgen vermag, ob er in seinem Bemühen um Lösung der gestellten Probleme zu einem Ergebnis kommt» (1980b, 25).

«Denn der Einsatz des Schülers hängt ja in grossem Masse von dem Interesse, das er für den Stoff zu erbringen vermag, und der Sympathie, die er zum Lehrer empfindet, ab. Mehr als das, hinter diesen subtilen Vorgängen des Kontaktfindens und des Sich-Erwärmens stehen beim Lehrer wie beim Schüler Bedingungen des Lebens- und des Denkstils, der Bewertung und der Einstellung zu den Gehalten unserer Kultur, der schulischen und der ausserschulischen. Je grösser die Gemeinschaft (zwischen schulischer und ausserschulischer Welt bzw. zwischen der Sphäre des Lehrers und der des Schülers; Aebli Näf Stiftung), desto leichter der Kontakt. 1970h, 32).

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